Assoc. Prof. Univ. Doz. Dr. Harun Fajkovic

Prostata

Prostata

Die Prostata (auch Vorsteherdrüse) ist eine Geschlechtsdrüse und zuständig für die Produktion des Sekretes, das bei der Ejakulation entsteht. Ein Teil dieses Sekretes wird in die Harnröhre abgegeben und vermischt sich dort mit den Spermien, wodurch diese mobil werden und schließlich nach Aufnahme über die Vagina zur Befruchtung der Eizelle führen.

Die Prostata hat die Größe einer Kastanie und  ist über den Mastdarm tastbar.

Krankheiten der Prostata sind vor allem die Vergrößerung der Prostata, die Prostatitis (Entzündung der Prostata) und das Prostatakarzinom (Prostatakrebs).

Diagnose: Die Vergrößerung der Prostata wird mittels eines Fingers rektal ertastet oder mit Ultraschall diagnostiziert. Das Prostatakarzinom kann oft mittels Bluttest, bei dem das PSA (Prostataspezifisches Antigen) bewertet wird, sowie bildgebende Verfahren, wie MR vermutet werden. Bei Verdacht auf Prostatakarzinom dient die Biopsie als Verfahren zur genauen Diagnose.

Symptome: Bei einer Prostatavergrößerung kann es zu Problemen beim Harnlassen kommen. Da die Prostata die Harnröhre umschließt, wird diese verengt. Dadurch wird beim Harnlassen der Harnstrahl schwächer, was auch in einer kompletten Harnsperre resultieren kann. Die Prostataentzündung macht sich durch Brennen, starken Harndrang, Fieber und Schmerzen im Dammbereich bemerkbar. Der Prostatakrebs zeigt sich erst im fortgeschrittenem Stadium als symptomatisch. Für die rechtzeitige Diagnose ist die Jahresuntersuchung bei Urologen unersätzlich.

Therapie: Bei einer Prostataentzündung helfen vor allem Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente. Eine Prostatavergrößerung wird meist überhaupt nicht therapiert, sofern sie keine Beschwerden auslöst. Kommt es aber zu Beschwerden, wird die Prostata mit Medikamenten, TURP (Elektro Hobelung), Laser oder durch eine Operation (auch laparoskopisch) verkleinert.

Beim Prostatakarzinom werden viele Behandlungsmethoden erfolgreich eingesetzt. Am Anfang steht die Beurteilung, wie aggressiv das Karzinom ist. Ist es auf die Prostata beschränkt? Streut es bereits? Nach Abwiegen dieser Kriterien wird die Therapie eingeleitet. Diese kann im besten Fall ausschließlich aus aktivem Beobachten mittels Biopsie oder MRT bestehen. Dabei wird das Karzinom regelmäßig kontrolliert ohne eine weitere chirurgische Therapie einzuleiten. Dass das Prostatakarzinom oft nur sehr langsam wächst, ist es für viele Partienten möglich, mit dieser Art Krebs zu leben. Ist aktives Beobachten nicht möglich, wird die Prostata operativ entfernt. Alternative zur  Operation ist eine Strahlentherapie. Auch die Hormontherapie zeigt große Erfolge in gewissen Stadien des Prostatakarzinoms. Durch Hormonblockade wird das Wachstum des Tumors verlangsamt oder auch gestoppt. Fortgeschrittenes Prostatakarzinom wird chemotherapeutisch behandelt.