Die Gendermedizin ist ein relativ neuer Bereich der Urologie. Prof. Dr. Harun Fajkovic gehört in diesem Bereich zu den führenden Spezialisten Österreichs. Die Gendermedizin beschäftigt sich mit den Unterschieden zwischen Mann und Frau auf medizinischer Ebene.

Dazu gehört beispielsweise die unterschiedliche Medikamentation bei Mann und Frau. Bisher wurde wenig Rücksicht darauf genommen, ob ein Patient männlich oder weiblich ist. Sowohl Mann als auch Frau erhielten die gleiche Therapie..

Heute weiß man, dass dies nicht immer von Vorteil der Patientinnen und Patienten ist. Ein anderes Beispiel ist die Mortalität (Sterberate) bei einem Harnblasenkarzinoms (Harnblasenkrebs). Obwohl die Männer viel häufiger an Blasenkarzinom erkrannken, sind die Frauen zum Zeitpunkt der Diagnose in fortgeschritenerem Krankheitsstadium, Krankheitsverlauf ist agressiver und Sterberate höher.

Bei Männer gibt es bei Harnblasenkrebs eine höhere Überlebensrate als bei Frauen! Warum aber ist das so? Studien suggerieren eine Antwort:

Merkt ein Mann Blut bei Harnlassen sucht er einen Urologen auf. Dieser checkt den Patienten mit modernsten Untersuchungsmethoden und wird ein Harnblasenkarzinom diagnostizieren. Kurze Zeit später erfolgt die Operation und die Überlebensrate ist relativ hoch.

Hat eine Frau die selben Symptome, geht sie meistens zu einem Allgemeinmediziner. Da Blut im Harn auch zum Blasenentzündung passt. Wird die Frau meistens mit Antibiotika anbehandelt. Bei fehlendem Therapieerfolg wird sie zu einem Urologen überweisen. Erst 2-3 Wochen später wird er die Frau zu einem Urologen überweisen. Dieser stellt dann die Diagnose „Harnblasenkarzinom“. Danach folgt die Operation, jedoch ist bis dahin oft schon zuviel Zeit vergangen, so dass die Sterblichkeit höher ist als bei Männern, die sofort den Urologen aufsuchen.

Um diese Geschlechtsunterschiede aufzuzeigen und ins Bewusstsein der Ärzte und Bevölkerung zu bringen, gibt es die Gendermedizin. Im Sinne von Emanzipation und Gesundheit von Patientinnen und Patienten.

Um diese Geschlechtsunterschiede aufzuzeigen und ins Bewusstsein der Ärzte und Bevölkerung zu bringen, gibt es die Gendermedizin. Im Sinne von Emanzipation und Gesundheit von Patientinnen und Patienten.